Es war Winter, doch bei dir war es Sommer und ich tanzte nackt durch den Flur, erreichte das Wohnzimmer und schaute nach unseren Gemälden in der sanften Morgensonne. Sie waren anders, wenn die Sonne nicht schien und sie einfach nur standen, ernst vor dem prallen Grau des Winterhimmels. Unsere Gemälde gingen und kamen mit den Tageszeiten, nur vergehen wollten sie nicht.
Ich kehrte zu dir ins Bett zurück, obwohl mein Tag schon begonnen hatte. Ich kehrte zu dir ins Bett zurück, denn unsere Bettlaken waren immer die gleichen und ich mochte, wie sie rochen. Du sagtest: Gute Nacht, und wir schliefen ein wenig weiter.
Ich wachte auf und dachte an all die Dinge, von denen ich nie geträumt hatte. Ich erzählte dir von meinem Gedanken und zusammen hängten wir neue Träume an die Wände. Wir beschlossen sie ein anderes Mal auszumalen und standen auf und tranken Kaffee. Ich nahm meinen Kaffee mit auf unseren kleinen Balkon und senkte meine Füße in die dünne Schicht Schnee, die sich über Nacht gebildet hatte. Ich trat zurück und betrachtete die Abdrücke im Schnee. Sie lagen eng beieinander. Unzertrennlich.
Ich arbeitete still am Esszimmertisch und du brachtest mich zum Lächeln, hin und wieder. Es wurde dunkel draußen und die Stadt begann zu brummen. Ich zog mich um, der Bademantel hing schlaff von meinen Schultern herab. Ich legte mich auf unsere Couch und versteckte meine Hand zwischen meinen Beinen.
Ein Film zog vor meinen Augen vorüber. Ich sah kaum hin. Viel lieber schaute ich nach dir und hörte deine tausend Geschichten. Du sagtest: Ich bin müde, und ich stimmte zu und schlich ins Schlafzimmer. Legte mich in unser Bett, vergrub mich unter unseren vielen Decken, damit ich die Stadt nicht mehr hören musste. Du sagtest: Nur noch 3 Monate, und ich ließ das Handy fallen.
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